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Gesunder Darm – gesunder Mensch 😊 „good gut – good life“


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Bakterien leben auf der Haut, im gesamten Verdauungstrakt und auch in unseren Atemwegen als eine komplexe „mikrobielle Gemeinschaft“ zusammen. Auch im Vaginalbereich und in den MilchdrĂŒsen stillender MĂŒtter befinden sich diverse schĂŒtzende Bakterien.


VerĂ€ndert sich die Besiedlung, kann das chronische Erkrankungen begĂŒnstigen oder direkt auslösen und im Umkehrschluss kann eine positive verĂ€nderte Besiedlung Erkrankungen verhindern oder gar beseitigen indem die Grundlage verschwindet.

Im menschlichen Darm trifft eine hohe „Mikroben-Dichte“ auf das so genannte Darm-assoziierte lymphatische Gewebe, welches die Immunantwort des gesamten Körpers steuert. FĂŒr Erreger, Antigene und Schadstoffe bietet die Darmschleimhaut leider gleichzeitig eine sehr große AngriffsflĂ€che, fĂŒr deren Schutz und ErnĂ€hrung die intestinale Mikrobiota mitverantwortlich ist.

Das menschliche Mikrobiom hat bei sehr vielen VorgĂ€ngen im Körper das Sagen oder redet gut mit 


  • Allergien

  • Autoimmunerkrankungen

  • Fettstoffwechselstörungen

  • Übergewicht (Adipositas)

  • Diabetes Typ 2

  • Nicht-alkoholische Fettleber

  • Kolorektales Karzinom

  • Reizdarm

  • Leaky Gut (durchlĂ€ssiger Darm)

  • Gastrointestinale InfektanfĂ€lligkeit

  • Rheumatoide Arthritis

  • Psoriasis

  • Asthma

  • Depressionen

  • Morbus Parkinson

  • Morbus Alzheimer

  • Stoffwechselbedingte psychische BeeintrĂ€chtigungen

  • Hauterkrankungen

  • Mundgesundheit

  • Atmungsorgane

  • Vaginalflora

Das relativ neue Forschungsfeld liefert beinahe tĂ€glich neue, teilweise unglaubliche Ergebnisse und Hinweise zum spannenden Thema der menschlichen Untermieter in uns und auf unserer Haut, unseren Haaren, in unseren Augen, ja sogar in diversen anderen FlĂŒssigkeiten und Organen innerhalb unserer Körper.


Es geht also in erster Linie darum den Darm und die Bewohner darin gesund und munter zu halten, streng nach der Devise:

„Good gut – good life“


Ohne unsere Mikrobiota wĂŒrden wir hĂ€ufig an Infekten, BlĂ€hungen, DurchfĂ€llen und Verstopfung leiden. Darmbakterien fördern die Aufnahme von NĂ€hrstoffen ins Blut und verdrĂ€ngen pathogene, (krankmachende) Keime.

Eine Darmorientierte ErnĂ€hrung als „Futter“ fĂŒr gesunde Darmkeime hilft dabei das Mikrobiom stabil und leistungsfĂ€hig gegen schĂ€dliche EinflĂŒsse aufzustellen und zu erhalten.


Postbiotische Stoffwechselprodukte (diese Stoffe stellen die Bakterien her) unserer Darmkeime unterstĂŒtzen die Leberfunktion, sind in der Lage das Blutcholesterin zu senken und beeinflussen unser Immunsystem direkt und indirekt.


Das menschliche Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei seelischen Erkrankungen. Die meisten ZusammenhÀnge sind noch nicht ganz aufgeklÀrt aber die Hinweise und Beweise verstÀrken sich immer mehr dass ein gesunder Geist von einem gesunden Darm abzuhÀngen scheint!


„Darmmikrobiom ist die Summe aller Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt beheimatet sind!“

  • Das Mikrobiom eines Menschen ist so einzigartig wie sein Fingerabdruck

  • 300 verschiedene Arten in Symbiose zusammen

  • 2 kg Gesamtgewicht haben alle Keime etc. in uns!

  • Im menschlichen Körper gibt es mehr Keime etc. als Körperzellen

  • Der Dickdarm hat die meisten Untermieter

  • Mit jedem Stuhlgang scheiden wir in etwa 30 % unserer Darmbewohner aus.

  • Bei der Geburt wird ĂŒber den Körperkontakt (Vaginalschleim zuerst!) und das Stillen der Darm des Babys mit Keimen „infiziert“ (positiv betrachtet!)

  • In der Muttermilch sind prĂ€biotische Kohlenhydrate, damit sich gesundheitsförderliche Keime sehr schnell im Darm ansiedeln und vermehren

  • Im Lauf des Lebens verĂ€ndert sich das Mikrobiom stark, je Ă€lter man wird, desto kleiner wird die Bakterienvielfalt – ein Mikrobiom mit hoher DiversitĂ€t, also vielen verschiedenen Keimen, ist positiv fĂŒr unsere Gesundheit!

  • Drei personenspezifische Enterotypen (Besiedlungszusammensetzung) sind bis jetzt definiert:

    • Bacteroides,

    • Prevotella

    • Ruminococcus


Zu welchem Enterotypen jemand gehört ist unabhÀngig von Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand oder Ethnie.

Enterotyp 1

  • isst viel fett- und proteinreiche Nahrung (Fleisch, Wurstwaren)

  • Darmbakterien der Gattung Bacteroides dominieren

  • Ist ein guter Nahrungsverwerter, sehr gute Spaltung von Kohlenhydraten und Eiweiß durch Fermentation, daher besonders hohe Kalorienauslastung der Nahrung.

  • Der Enterotyp 1 setzt leichter Gewicht an.

Enterotyp 2

  • isst vegan oder vegetarisch und sehr kohlenhydratreich;

  • Hat einen besonders guten Abbau von Kohlenhydraten (Zucker) und Eiweiß

  • Darmbakterien der Gattung Prevotella dominieren.

Enterotyp 3

Der Mischtyp kommt am hÀufigsten vor (70% der Bevölkerung)

  • Diese spalten sehr gut Kohlenhydrate (Zucker) und Schleimstoffe.

  • Darmbakterien der Gattung Ruminococcus dominieren

Die Keime im menschliche Darm sind also Freund und Feind


Essgewohnheiten, stark industriell verarbeitete Lebensmittel, Xenobiotics (ZusĂ€tze der Lebensmittelindustrie wie Enzyme, Farben, SĂŒĂŸstoffe etc.), starke psychische Belastungen, Medikamente (besonders Antibiotika), latenter Bewegungsmangel, ein stark westlich geprĂ€gter Lebensstil sind klar mit auftretenden Darmproblemen verbindbar. Es fĂŒhrt kein Weg an einer ErnĂ€hrungsumstellung und an einer VerĂ€nderung der Lebensgewohnheiten vorbei.


Good gut – good life – ja aber wie? Was hĂ€lt den Darm wirklich gesund und munter?

Das Mikrobiom liebt eine pflanzenbasierte ErnĂ€hrung mit einem geringem Lebensmittelanteil tierischen Ursprungs. Traditionell hergestellte Lebensmittel sind wohltuend fĂŒr unsere Darmbewohner.

NĂŒsse, Samen, Vollkorngetreide, HĂŒlsenfrĂŒchte zĂ€hlen zu den besten Futtermitteln. LauchgemĂŒse Kohlarten und Sorten sind ebenso sehr empfehlenswert. Sauermilch, Joghurt, Kefir und Fermentiertes GemĂŒse (Sauerkraut, Kimchi, milchsaures GemĂŒse ) sind eine Wunderwaffe fĂŒr eine gesunde Darmflora. Sauerteigbrot und die EssigsĂ€urefermentation, wodurch bei Most oder Wein Fruchtessig entsteht, sind weitere Beispiele fĂŒr die Fermentierung.

Pflanzliche Lebensmittel setzen sich auslöslichen und unlöslichen Faserstoffen (Ballaststoffe) zusammen und sind so natĂŒrliche PrĂ€biotika. Viele Menschen mit westlichen ErnĂ€hrungsgewohnheiten verzehren die empfohlenen 30 g Ballaststoffe tĂ€glich nicht und destabilisieren den Darm dadurch in seiner Zusammensetzung.


Eine Kurzfassung der Empfehlungen zum Schluss


  • Meiden Sie industrielle Lebensmittel so oft Sie es können

  • Essen Sie eine pflanzliche Mischkost

  • Essen Sie vielfĂ€ltig

  • Essen Sie frisch und knackig

  • Bewegen Sie sich mĂ€ĂŸig aber regelmĂ€ĂŸig

  • Entspannen Sie regelmĂ€ĂŸig um Dauerstress zu vermeiden

  • Schlafen Sie ausreichend

  • Trinken Sie ca. 0,35 ml Wasser je KG Körpergewicht tĂ€glich (Bei Nierenleiden immer den Arzt vorher nach der Trinkmenge fragen!)

Bei langanhaltende Problemen mit der Verdauung Probleme immer einen Arzt konsultieren. Krampfartige, schmerzhafte BlĂ€hungen, anhaltende DurchfĂ€lle, hĂ€ufiges Sodbrennen, heftige StuhlverĂ€nderungen in der Konsistenz und in der Farbe bedĂŒrfen einer medizinischen AbklĂ€rung. Ebenso eine langwĂ€hrende Verstopfung


MIKROBIOM ERNÄHRUNGCHECK-UP

So prĂŒfen Sie wie gut Sie sich um Ihre Darmgesundheit kĂŒmmern:

Ja

Nein

Ich esse 


​

​


 tĂ€glich mindestens 500 g GemĂŒse

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​


 tÀglich ein Milchprodukt wie Natur-Joghurt / Buttermilch / Sauermilch /Kefir

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​


 tĂ€glich 5 NĂŒsse

​

​


 tÀglich 10 Kerne

​

​


 tÀglich Vollkornprodukte

​

​


 1 – 2 x wöchentlich HĂŒlsenfrĂŒchte

​

​


 2 x wöchentlich Kraut- und KohlgemĂŒse

​

​


 2 – 3 x wöchentlich Sauerkraut /milchsaures GemĂŒse / Fermentierte Lebensmittel

​

​


 koche tÀglich selbst und esse keine bzw. wenig Fertigprodukte

​

​


 tĂ€glich 2 Handvoll saisonales Obst (ca. 180 – 250g)

​

​


 3 – 4 x wöchentlich in Gesellschaft mit anderen Menschen

​

​


 wöchentlich 50+ verschiedene Lebensmittel pflanzlichen Ursprung (inkl. KrĂ€utern, GewĂŒrzen, GemĂŒse, Salate)

​

Ich

​

​

​


 schlafe 7 – 9 Stunden und stehe morgens erholt auf

​

​


 sorge tĂ€glich fĂŒr Erholungspausen (Meditation, Yoga, Entspannungsatmung)

​

​


 rauche nicht

​

​


 trinke keinen Alkohol oder nur in seltenen AusnahmefÀllen

​

​


 nehme selten Medikamente ein (chronisch Erkrankte antworten hier nicht)

​

​


 koche tÀglich selbst und esse keine bzw. wenig Fertigprodukte

​

​


 bewege mich 3 – 4 x wöchentlich intensiv (Krafttraining, Radfahren, schnelles gehen, lange Wanderungen)


Na, Test gemacht und ĂŒberrascht?


Schlussbemerkung zu „Good gut – good life“

Gesund sein, werden und bleiben ist sicherlich nur mit einem gesunden Untermieter-Ökosystem in Darm möglich. Eine ausreichende Menge an in der Nahrung enthaltener Vitalstoffe sind dafĂŒr unerlĂ€sslich.


Neben einer vollwertigen und ballaststoffreichen ErnĂ€hrung sind auch spezielle NahrungsergĂ€nzungen zur Verbesserung der Darmgesundheit nicht nur sinnvoll, sondern fĂŒr jeden empfehlenswert der im vorhergehenden Test nicht ĂŒberwiegend mit „Ja“ antworten konnte.


Nach vielen Jahren unserer praktischen Beobachtungen bei Übergewichtigen, MangelernĂ€hrten und bei nahezu allen Menschen mit chronischen Darmerkrankungen mit einer gezielten MikronĂ€hrstoffversorgung Vorteile haben. Speziell Menschen mit Autoimmunerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, haben durch gezielte und individuell angepasste Supplementation einen deutlich geringeren Medikamentenverbrauch und stark symbiotischere bessere Darmflora aufbauen können. Auch Menschen, die an Verstopfung litten und aus diversen GrĂŒnden verschiedene Medikamente einnehmen mussten oder die sich aus den LebensumstĂ€nden heraus einseitig ernĂ€hren mussten, profitierten deutlich von einer Optimierung der Mikrobiota.

 
 
 

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